Das Haus

Das stattliche Gebäude geht auf einen um 1438 erstellten dreigeschossigen Speicherbau zurück, wie die dendrochronologische Datierung der zentralen Eichenholzsäule gezeigt hat. Er war im Besitz der Familie Muntprat, einer führenden und einflussreichen Konstanzer Familie, die sich im Verlauf des 15. Jahrhunderts vor allem im Thurgau Besitztümer erwarb und schliesslich dem Thurgauer Landadel angehörte. 1547 wird das Gut zum Freisitz, einem von Lehenspflichten und Abgaben freien Bauerngut, erklärt.

1616 liess der damalige Administrator der Komturei Tobel, Hans Walter von Roll, das Anwesen zum Wohnhaus barocker Art ausbauen. 1688 wurde der Westanbau erstellt. Eine Kapelle und eine kleine Mühle ergänzten das Ensemble. Bis 1871 diente das Gebäude als Statthalterei und Gerichtsgebäude des Bezirkes Tobel und ist damit auch staatsgeschichtlich von Bedeutung. Um 1880 wurden eine Stickerei und eine Sennerei eingebaut.

Die Denkmal Stiftung Thurgau hat die historisch bedeutungsvolle Liegenschaft 2013 mit Hilfe von Kanton und Gemeinde gekauft. Das Ziel ist es, das Gebäude der Bauspekulation zu entziehen, es zu erhalten und einer künftigen Nutzung zuzuführen. Die statische Sanierung und die Restaurierung der Aussenhülle sind abgeschlossen.

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